Manche Rezepte haben mich geformt – als Köchin, als Frau. Sie gehören zu mir wie meine DNA.
Manche Rezepte sind kleine Akte der Selbstfürsorge – für Tage, an denen die Energie knapp ist, aber die Seele etwas Wärmendes und Wunderschönes braucht.
Und wieder andere stammen aus längst vergessenen Zeiten – aus staubigen Archiven, geschrieben von Köchinnen und Köchen vergangener Jahrhunderte, bereit, wieder zum Leben erweckt zu werden.
Jedes Rezept birgt eine Geschichte. Vielleicht sogar eine kleine Lebenslektion.
Man muss nur hinschauen.
✨ Zwei Arten, eine kleine, heilende Mahlzeit zuzubereiten — je nach Energie („Löffelanzahl“). 🥄 **Variante 1 – Trotzdem kochen**
Für die Wenig-Spoon-Tage, an denen Einfachheit alles ist.
Zutaten:
1 Scheibe Vollkorn-Sauerteigbrot (oder glutenfrei, falls nötig)
1 TL Olivenöl, Walnussöl oder Leinöl
1 Zweig Thymian (oder eine Prise getrockneten)
Flockiges Meersalz
Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
1 TL aromatischer Honig
2–3 Walnüsse
Eine Handvoll frisches Grün (z. B. Salat oder Kräuter)
1 Apfel oder Birne
Optional: Eine Scheibe gereifter Cheddar, Gouda oder Emmentaler
1. Brot goldbraun toasten.
2. Den Thymian leicht in das warme Toastbrot einreiben, damit sich das volle Aroma entfaltet.
3. Mit Öl beträufeln, Honig darüber löffeln. Salz und Pfeffer bestreuen
4. Mit Walnüssen, Grünem und geschnittenem Obst belegen oder servieren.
5. Käse nach Belieben hinzufügen.
6. Langsam genießen – idealerweise mit einer Tasse warmem Tee und einer Decke in Reichweite.
Es gibt Orte, die man sofort ins Herz schließt – für mich sind das die Streuobstwiesen Thüringens. Jede Wiese erzählt ihre eigene Geschichte, jede Apfelsorte hat ihren unverwechselbaren Charakter. Zwischen alten Apfelbäumen, deren Äste sich unter der Last von goldgelbem und rotbackigem Obst biegen, spürt man noch den Duft vergangener Zeiten, und ich habe das Gefühl, die Uhr schlägt ein bisschen langsamer.
Warum Streuobstwiesen so besonders sind (link zu newsletter)
Der Thymian und die anderen Kräuter verleihen der Butter ein feines Aroma und eine leichte Umami-Note. Verwenden Sie dafür am besten frische Kräuter, nicht getrocknete.
Zutaten
Serviervorschlag
Die Streuobstwiesenapfel-Butter passt wunderbar zu frisch gebackenem Brot, herbstlichen Käseplatten oder einfach als kleine Spezialität auf dem Frühstückstisch. Mit jedem Bissen unterstützen Sie den Erhalt unserer alten Apfelsorten – Genuss mit gutem Gewissen!
PS: Wer keine Streuobstwiese in der Nähe hat oder keine alten Apfelsorten bekommen kann, kann alternativ einen Granny-Smith-Apfel verwenden – er liefert einen passenden, leicht säuerlichen Geschmack.
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